Am Start Richtung Sportschule

Luise Beer hat eine Lebenseinstellung, die nach vorn gerichtet ist: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Die Schülerin wird nächsten Monat 16 Jahre alt. Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat sie die Sache mit dem Wagen und dem Gewinnen in der Leichtathletik gelernt. Seit der ersten Klasse betreibt sie den Sport. Nun ist die neunte Klasse Geschichte. Und die 10. Klasse wird eine besondere. Luise Beer wechselt vom Leon-Foucault-Gymnasium auf das Sportgymnasium nach Dresden. „Ich bin ein Typ, der Herausforderungen braucht, deswegen freue mich sehr auf das Abenteuer Sportschule“, sagt sie dazu.

Herausfordernde Vielseitigkeit

Eine Herausforderung waren bereits die vergangenen Jahre in Hoyerswerda. Luise lernte in einer Sportbegabtenklasse. Das heißt, zweimal pro Woche Zusatztraining. Zudem standen vier bis fünf Einheiten am Nachmittag beim Leichtathletik-Reha-sport-Verein auf dem Programm. Ihr Trainer dort, Jörg Thorhauer kennt sie schon lange, lobt nicht nur ihren Trainingsfleiß. „Ihre Kameradschaftlichkeit zeichnet sie aus, auch gegenüber jüngeren Sportlern.“ Sportliche Erfolge konnten sich sehen lassen. 2012 war sie Teilnehmerin bei den Deutschen Meisterschaften im Blockmehrkampf in Wesel. An ihrem 15. Geburtstag errang sie den 8. Platz. In diesem Jahr konnte sie den 3. Platz bei den Hallenlandesmeisterschaften in Chemnitz beim Kugelstoßen erringen. Ihre Spezialrichtung bei den Leichtathleten sind die Wurfsportarten, dabei besonders Kugelstoßen und Diskuswurf. Kürzlich beim Training stieß sie die Drei-Kilogramm-Kugel 12,30 Meter weit – persönliche Bestweite. Die Klasse in den Wurfdisziplinen hat sie Wurftrainer Peter Meuche aus Lauta zu verdanken, sowie dem einstigen Vereinskameraden Matthias Wiesenberg, der vor zwei Jahren nach Chemnitz wechselte.

An der Leichtathletik schätzt Luise Beer besonders die Vielseitigkeit. Ihr Vorbild ist Diskuswerfer Robert Hartig. Mit dem Wechsel nach Dresden erhofft sich die 15-Jährige nicht nur eine Weiterentwicklung auf nationaler Ebene, sondern auch demnächst einen internationalen Wettkampf bestreiten zu können. „Ich hoffe, den Sport mit der Schule besser vereinen zu können, denn hier in Hoyerswerda hätte ich spätestens ab der Abiturstufe den Sport zurückfahren müssen, aufgrund des hohen schulischen Aufwands.“ In Dresden lebt sie im Internat, die Wege zu den Sportstätten im Ostragehege sind sehr kurz. Natürlich ist Hoyerswerda nicht weit weg. Dennoch: „Ich werde natürlich am meisten meine Familie und Freunde vermissen“, sagt die 15-Jährige, die zwar in der Regel am Wochenende nach Hause kommen wird. Aber da werde natürlich nicht viel Zeit bleiben, um sich mit den Freunden zu treffen

„Auch das Training, das Nachmittagstraining in meinem Verein und das Training der Sportklassenförderung, werde ich sehr vermissen, da wir eine klasse Truppe waren und immer Spaß beim Training hatten.“ Auch deshalb gilt ihr Dank all denen, die sie bis heute unterstützt haben, besonders der Familie, den Freunden und dem Verein. „Ich denke, dass es am Anfang schwer wird, aber wenn ich dort richtig angekommen bin, wird es sicher eine tolle Lebenserfahrung“, blickt Luise Beer voraus. Trainer Jörg Thorhauer sieht den Wechsel nach Dresden auch als Bestätigung für die Arbeit im Verein. Damit steigen die Chancen für die Sportart, den Status „Talentestützpunkt“ zu erhalten. Und neue gute Leute stehen beim Verein bereit, um bei größeren Meisterschaften aufzutrumpfen. Doch zuvor wird Luise demnächst gebührend verabschiedet. „Sie bekommt noch eine schöne Überraschung mit auf dem Weg“, kündigt Thorhauer an.