Sechs neue Bestleistungen bei erstem Leichtathletikwettkampf nach Coronapause

Nach fast drei Monaten Wettkampfpause fand am letzten Samstag in Freiberg der erste offizielle Leichtathletik-Wettkampf nach Beginn der coronabedingten Einschränkungen statt. Vorerst nur für Werfer und maximal 50 Sportler ausgelegt, organisierte der Veranstalter TLV Freiberg e.V. ein tolles Wiedereinstiegs-Meeting. Da Sachsen bezüglich der Lockerungen eine Vorreiterrolle spielt, waren sogar Sportler aus München, Berlin und Lovosice (Tschechien) am Start. Das Wetter tat mit 30°C und Sonnenschein satt sein Übriges.

Für den Leichtathletik-, Reha- und Gesundheitssportverein Hoyerswerda e.V. (LARG) war die Familie Sommer mit vier Sportlern nach Freiberg gereist. Jeweils mit der Kugel und dem Diskus wollten die Töchter Mia (10), Lena (12), Sohn Luca (14) und Vater Alexander (42) zeigen, dass sie trotz langer Stadion- und Turnhallensperrung gut in Form sind. Alternativ fand für sie in dieser schweren Zeit das Krafttraining im Garten, Läufe rund um Lohsa und vor allem auch Wurftraining auf einem ungenutzten Fußballplatz mit dem Vater als Trainer statt.

Lena konnte sich gegen ihre  Konkurrentinnen gut behaupten. Mit einem Diskuswurf auf 17,00m erzielte sie ein zum Training deutlich gesteigertes Ergebnis und wurde bei den U14-Mädchen Dritte. Auch mit der Kugel stieß sie eine neue Bestleistung (7,48m) und platzierte sich damit auf Rang 4. Mia startete hier aufgrund ihres Alters außer Wertung, konnte aber in beiden Disziplinen ihre Trainingsleistungen bestätigen. Luca Sommer begann im Kugelstoß mit einer neuen Bestleistung von 9,52m. Im anschließenden Diskuswurf, seiner Paradedisziplin, wollte er seine bisherige Bestleistung (34,15m) möglichst deutlich überbieten. Gleich im zweiten Versuch ließ Luca die 1kg-Scheibe auf 37,95m segeln. Im letzten Versuch riskierte er noch einmal alles und sein Diskus flog bis auf erstaunliche 40,60m. Damit wurde er in der Altersklasse U16 knapp hinter zwei 15-Jährigen Sportlern Dritter. Das war eine ganz starke Leistung, mit diesem Wurf wäre er in der letztjährigen deutschen Bestenliste auf Platz 10 bei den 14-Jährigen Jungen geführt worden. Nun musste es noch Vater Alexander seinen Kindern nachmachen. Mit dem 2kg-Diskus konnte er bereits im ersten Versuch mit 39,95m an der begehrten 40m-Marke kratzen. Bis zum letzten Versuch dauerte es, dann wurde diese mit 40,12m auch überboten. Es war das erste Mal, dass Alexander seit seiner Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Polen 2019 und der anschließenden Knieverletzung wieder über 40m werfen konnte. Im anschließenden Kugelstoßen machte sich die knapp 8-wöchige Fitnessstudio-Schließung doch deutlicher bemerkbar. Mit drei Stößen über 12m (der Weiteste 12,26m) konnte er aber auch hier die Konkurrenz für sich entscheiden und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Am kommenden Samstag findet in Mittweida ebenfalls ein kurzfristig geplanter Wettkampf statt. Hier heißt es, die erzielten Weiten zu bestätigen. In Mittweida wird auch Jannes König (M15) wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Er wird im Hürdensprint (80m H) sowie erstmals über die Langhürden (400m H) starten. Auch Mutter Yvonne König (W40) wagt den Wiedereinstieg mit Kugel und Diskus. Viel Erfolg!